Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Badische Sagen - S. 76

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
Das feuchte, enge Stemgeroölbe wurde von der Blendlaterne, die Adelgunde geheim bei sich trug, nur wenig erhellt. Niedergesunken auf elendes Strol) lag eine frau. Ängstlich erhob die Firme das bleiche Haupt und schaute die Eintretende voll Derzroeislung an. „Du hier, Helena, liebe Freundin!“ rief das fräulein von Bärenfeld. „Hab Erbarmen, Adelgunde! rette mich, und führe mich zu Bernhard, meinem geliebten manne!“ „fürchte dich nicht, Helena, ich komme, dich zu retten. Doch wir müssen eilen, der Augenblick ist kostbar.“ Die zwei freundinnen näherten sich wortlos einem engen Pförtchen nahe dem Haupttore. Adelgunde öffnete mit einem heimlichen Schlüssel, und schnell huschten sie beide hinab in den Garten. Burkhard sah sich eine weile um. Es war alles ruhig. Rasch eilte er den fliehenden nach, zugleich von autzen das Törlein verschließend, damit die Verfolger mindestens einige Zeit aufgehalten würden. Der Garten war von einer hohen Mauer umgeben. Inwendig von der Mauer hing eine Strickleiter herab. Mit dieser erreichten die flüchtlinge das freie und schlugen einen wildverwachsenen Pfad ein, der sich südlich hinab bog. Erst als sie eine ziemliche Strecke von Bärenfels entfernt waren, erzählte Helena, wie es ihr ergangen. Bernhard von Öflingen, erst seit kurzem Helenas Gemahl, war mit seiner geliebten Gattin nach seinem Stammschloß gezogen. Unterhalb Hasel fiel plötzlich ein Haufe, gleich Räubern, über den kleinen unvorbereiteten Zug. Bernhard, von einem gewaltigen hiebe getroffen, stürzte nieder. Helena, seine unglückliche Gattin, wurde auf einem schnellen Rosse davongeführt. „Ach, wenn die Unholde den Geliebten getötet, oder wenn er unter Schmerzen einsam sterben mühte!“ schloß Helena und fing an zu weinen, „welche Untat,“ rief Burkhard, indem er wie zur Rache die saust erhob.

2. Badische Sagen - S. 86

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
mir, was hatt du denn vor?" hauhner berichtete nun, wie er in Raufbeuern eine reiche Bürgertochter kennen gelernt habe, mit deren Geld er seinem baufälligen Schlosse und seinen öden Ländereien wieder aufhelfen wollte. Er sei aber bei der Brautwerbung abgewiesen worden, wogegen einem jungen Edlen von dort, Otto von Rrehling, das Fräulein zugesagt worden sei. Darum wolle er der Stadt Raufbeuern einen pebdebrief senden, „fiomm!“ rief voll wilder Freude friedinger, „ich schreibe den pebdebrief in deinem Damen und du kritzelst dein Handzeichen darunter.“ 2. Der Brief wurde unverzüglich abgeschickt, und friedinger traf alsbald flnstalten, hohenkrähen in Derteidigungsttand zu setzen. Durch ihre Kundschafter erhielten die Ritter jetzt Nach- richt, datz einige Handelsleute aus Raufbeuern auf der Heim= kehr aus der Schweiz begriffen feien, hauhner legte sich mit einem Haufen Reisigen in den Hinterhalt, überfiel die sorglos ihres Weges Dahinziehenden, welche von einer fehde keine

3. Badische Sagen - S. 15

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
5. Idütend stand der alte Rosenberger auf den Mauern und eilte von einem wall zum andern, flber seine Schar war zu klein, um sich gegen die Verbündeten genugsam verteidigen zu können. Schon schleppt er das fräulen von Detten an die Brüstung der Mauer, schon will er sie, da man um ihretwillen gekommen ist, um seine Burg zu brechen, wutentbrannt in die Spiehe und Hellebarden der Angreifenden hinunterstürzen, da wirft sich ihm sein Sohn entgegen. Mit kräftigem Rrme umschlingt er die verzagende, und mit gewaltiger Hand hält er den rasenden Vater von ihr ab. ln diesem Augenblick sind die Tore eingeschlagen, die Mauern erstiegen. Don allen Seiten strömen die Stürmenden heran. Die Burg ist genommen, die Gefangenen sind errettet. Die Räuber werden in Bande geschlagen. Das fräulein aber fällt aus einer freude in die andere; denn siehe, den Stürmenden voran eilt ihr Verlobter, Cuz Schott, voll Wonne drückt er die schmerzlich vermiete, die überall gesuchte, die nun glücklich gerettete Braut an fein treuliebendes herz. ln gerechtem Grimme fingen die Sieger nun an, die Türme zu brechen und die Mauern zu schleifen. Die Burg wurde verwüstet. Die Rosenberger vertrieb man aus ihren Besitzungen, nachdem zuvor auch die Burg zu Oberschüpf eingenommen, geplündert und zerstört worden war. O. Sd)ön!)utl), Burgen und Möller von Baden.

4. Elsässische Geschichtsbilder - S. 18

1884 - Straßburg : Bull
— 18 — Fenster aus die hellen Haufen sah, glaubte er sich schon verraten. Da trat Ratbod zu ihm hin und sprach: „Sage, lieber Bruder, hätte mich wohl die stärkste Feste gegen diese Menge schützen können ? Nimmermehr, deshalb habe ich mir nur eine kleine Burg gebaut und mir mit dem übrigen Gelde viele edle und tapfere Bundesgenossen gewonnen. Sie bilden einen sicherern Schutz mit ihrer Freundschaft, als dicke Mauern." Werner mußte dem Bruder recht geben. Mit lautem Jubel wurde er von den Gästen begrüßt und verweilte mehrere Tage, bis das fröhliche Einweihungsfest zu Ende war. — Werner und Ratbod waren ein kühnes, streitbares Paar. Das bischöfliche Kleid hinderte Werner nicht, das Schlachtroß zu besteigen und mit seinem Bruder zusammen unter dem Banner des Kaisers zu streiten. Bis an den Genfersee trug er seine siegreiche Fahne. Aber auch in den innern Angelegenheiten des Elsasses war er thätig. Er sprach Recht, schlichtete ausgebrochene Streitigkeiten und sorgte für gute Verwaltung der Güter des Bistums. Er war es auch, welcher i. I. 1015 den Grund zum heutigen Straßburger Münster legte; daher erhielt er den Beinamen „der Erbauer". Er wurde vom Kaiser mit einer Gesandtschaft nach Eonstantinopel betraut; doch als er zurückkehrte, fiel er in Ungnade und starb 1029. Papst Leo Ix. (1002—1054.) Heinrich Ii., der Heilige, war der letzte der sächsischen Kaiser; ihm folgte Konrad Ii. von Franken. Er hatte oft gegen aufständische Fürsten zu kämpfen, ebenso sein Nachfolger Heinrich Iii. Währen d dieser regierte, bestieg ein Elsässer unter dem Namen Leo Ix. den päpstlichen Thron. Bruno, Graf von Egisheim und Dagsbu rg, wurde i. I. 1002 geboren. Seiuer Mutter war durch ein Traumgesicht oder> wie eine andere Überlieferung berichtet, durch eine fromme Frau seiue künftige Bedeutung vorherverkündet worden. Dem Vater aber, dem Grasen Hugo, hatte eine alte Frau geweiffagt, daß er einst seinem Sohne den Stanb von den Füßen küssen werde. Um dies unmöglich zu machen, übergab er das neugeborene Kind einem Jäger, damit er es töte. Dieser schonte jedoch das Knäbleiu und täuschte deu Grafen dadurch, daß er ihm das durchschossene Herz eines Rehbocks brachte. Bruno wnchs

5. Geschichte des Altertums - S. 190

1889 - Wiesbaden : Kunze
190 Zweiter Abschnitt. Dritter Zeitraum. die 6 m langen Speere der fünf ersten Glieder ragten über die Front hinaus, während die hinter dem fünften Gliede folgenden Reihen dieselben aufrecht auf die Schultern der Vordermänner legten, um dadurch gegen die heranschwirrenden feindlichen Geschosse eine Schutzmauer für die Hinteren Glieder zu bilden und die Schwenkungen der schwerfälligen Masse zu erleichtern. Zu der Phalanx gehörten auch Reiterei und Leichtbewaffnete, welche sich entweder auf den Flügeln oder hinter der Front aufstellten. Ursprünglich bestand die Phalanx aus 4000 Mann, Philipp verdoppelte sie, und Alexander vermehrte sie auf 16000 Man». ß. $0. Die gricdiiftfieii Frauen. 1. Die homerischen Frauen. In der Ilias und Odyssee treten uns mancherlei Frauengeftalten entgegen, deren Los ein glücklicheres gewesen fein muß, als das der orientalischen Frauen. Die Griechen der Heroenzeit schätzten in den Frauen die klugen, verständigen Lebensgefährtinnen, welche dem Hauswesen vorstehen und die sorglichen Pflegerinnen der Jugend sind. „Jeder Mann, der klug und weise ist, liebt und pflegt seine Frau'', sagt der göttliche Achilleus. „Nichts ist besser, nichts erfreulicher," äußert der herrliche Dulder Odysseus, als er die königliche Phäakentochter Nausikaa spricht, „als wenn Mann und Frau einträchtigen Sinnes sind und ihr Haus verwalten, zum Verdrusie ihrer Feinde, zur Freude der Wohlgesinnten/' Mit Liebe und Glück bei Kalypso überhäuft, hat Odysseus nur einen sehnlichen Wunsch, heimzukehren zu Penelope, seinem treuen Weibe, welches die Bewerbungen aller Freier hinzuhalten weiß, weil sie trotz der langen Abwesenheit ihres Gemahls die Rückkehr desselben erwarten will. Wie liebte Menelaos die schöne Helena, selbst als sie, durch die Künste der Aphrodite bethört, das Haus des Gemahls treulos verlassen hatte! Sie selbst empfindet Reue über ihr Vergehen, und nachdem Troja gefallen war, kehrt sie wieder nach Sparta zurück und waltet, wie vordem, im Hause des Menelaos als verständige und geachtete Hausfrau. Kein schöneres Bild reiner Weiblichkeit und aufrichtiger Liebe läßt sich ausdenken, als das ist, welches Homer im Charakter der Andromache aufgestellt hat. Ihr Gatte und ihr Sohn sind ihr alles; wie zittert und zagt sie, wenn Hektor in die Schlacht eilt! wie stolz blickt sie aus ihn herab, wenn sie ihn als den Tapfersten von allen geehrt sieht! wie unaussprechlich ergreifend sind ihre Klagen, als der unerbittliche Tod ihr den teuren Gatten entrissen hat! Arete, die Gemahlin des Alkinous, wird von

6. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 119

1907 - Leipzig : Voigtländer
119 Wilhelm 1., der Groe. 1861-1888. 58. Prinz Wilhelm bis zu seinem Regierungsantritt. 1. Wilhelms I. Jugend. Wilhelm I. wurde am 22. Mrz 1797 als der zweite Sohn Friedrich Wilhelms Iii. und der Knigin Luise geboren. In seinem zehnten jhre erlebte er den Zusammenbruch des preuischen Staates. Hn den Trnen seiner Mutter und dem be-kmmerten Gesicht seines Vaters erkannte der Knabe das Unglck, das Preußen betroffen hatte. (Er mute mit seinen (Eltern bis Memel fliehen. Unauslschlich prgten sich die Erlebnisse jener traurigen Flucht seiner (Erinnerung ein. Im Jahre 1810 verlor er seine geliebte Mutter 5uise. Hber ihr Bild lebte in seiner Seele fort und war ihm ein Trost und ein Sporn in den Tagen der Prfung. Schon frh zeigte der Prinz ein ernstes, verstndiges Wesen. Die groe Zeit der (Erhebung gegen Napoleon I. verlebte er mit seinem Vater in Breslau. Wegen seiner zarten Gesundheit durfte er zu seiner Betrbnis erst nach der Schlacht bei Leipzig am Befreiungskriege teilnehmen. Durch einen mutigen Erkundigungsritt mitten durch den feindlichen Kugelregen verdiente er sich den russischen Georgsorden und das (Eiserne Kreuz. Hn der Seite seines Daters zog er mit den siegreichen Truppen in Paris ein. 3m Jahre 1815 wurde Prinz Wilhelm eingesegnet; bei seiner Konfirmation gelobte er: Meine Krfte gehren dem vaterlande. Ich will so viel Gutes stiften, als in meinem vermgen steht." Nach der Rckkehr Napoleons von Elba nach Frankreich rckte der Prinz noch einmal ins Feld, und zum zweiten Male zog er mit dem siegreichen Heere in die franzsische Hauptstadt ein. 2. Prinz Wilhelm bis zu seinem Regierungsantritt. Solange sein Dater lebte und während der Regierung Friedrich Wilhelms Iv. widmete sich Prinz Wilhelm mit besonderer Dorliebe dem Heerwesen, und mit freudigem Stolze erblickte das Heer in dem ritterlichen Prinzen ein Dorbilb kriegerischer Tchtigkeit. Im Jahre 1829 vermhlte er sich mit der Prinzessin Hugusta von Sachsen-Weimar. Zwei Kinder wurden ihnen geboren, Friedrich Wilhelm, der sptere Kaiser Friedrich, und Luise, die sptere Gemahlin des Groherzogs Friedrich von Baden. Da Friedrich Wilhelm Iv. kinderlos war, so erhielt Prinz Wilhelm im Jahre 1840 als der vermutliche Thronfolger den Titel Prinz von

7. Geschichte - S. 156

1913 - Berlin : Oehmigke
— 156 — Wer kommt? Wer? — Hurra, die Vierundsechziger. Hurra, die sind wieder breiter und stärker, Das macht, es sind richtige Uckermärker. Die sind schon mehr für Kolbe und Knüppel, conferatur Wester- und Oster-Düppel. Verstehen sich übrigens auch auf Gewehre, siehe Fohlenkoppel und Arnkiel-Oere. Fünfzig dänische Feuerschlünde können nichts gegen Prenzlau und Angermünde. Wer kommt? Wer? — Füsiliere, Fünfnnddreißiger. Hurra, das wirbelt und schreitet geschwinder, Hurra, das sind Berliner Kinder! Jeder, als ob er ein Gärtner wäre, trägt die Sträußchen auf seinem Gewehre. Gärtner freilich, gegraben, geschanzt, dann sich selber eingepflanzt, eingepflanzt auf Schanze zwei. — Die flinken Berliner sind vorbei. Wer kommt? Wer? — Hurra, unsre Sechziger. Oberst von Hartmann, fest im Sitze, grüßt mit seiner Säbelspitze. Hut ab und heraus die Tücher! Das sind unsere Oderbrücher, keine Knattrer und bloße Verschluser, lauter Barnimer und Lebuser. Fest ist ihr Tritt, frank und frei. Major von Jena ist nicht mehr dabei. Wer kommt? Wer? — Artillerie und Ingenieurs elfte Ulanen, Zietenhufaren, Paukenwirbel und Fanfaren. Halt, der ganze Waffenblitz präsentiert vor König Fritz.

8. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 41

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Eine Mutter auf dem Schlachtfelde von Tannenberg. Der ostpreuß. Landmann. 41 wand sich weich um ihre Härte, blühende, rote Erika, so rot wie ihr Herzblut. Eine weihevolle Rede eines Kameraden, ein gemeinsamer Gesang, eine Ehrensalve — das war das Grab von Tannenberg. Viktor y. Strantz, „Im Kampf gegen die Russen 1914/15."*) 25. Eine Mutter auf dem Schlachtfe!de von Tannenberg. A. Miehlke. Wo ruht mein Sohn? Kein Kreuzlein kann's bekunden, der blutgetränkte Friedhof ist zu groß, so viel gefall'ne Helden birgt sein Schoß! — Es weiß nur Gott, wo er sein Grab gefunden! — O du, mein Sohn, mein Trost in bittern Stunden, hier, wo ich stehe, traf dich das Geschoß, hier war es, wo dein junges Herzblut floß aus — ach! — so schweren und so tiefen Wunden. Und doch, dein Blut ist nicht umsonst vergossen; für uns'rer Ostmark Freiheit ist's geflossen, auf der der schwere Fuß des Feindes stand. — Schlaf wohl, mein Sohn, da unten du in Frieden! Dir ward ein bess'res Los als mir beschieden: Du starbst den schönen Tod fürs Vaterland! „Kbg. Woche." 26. Der ostpreußische Landmann spricht: Nun liegt auf meinem Ackerland ein deutsch Soldatengrab, und wieder zieht mein blanker Pflug die Furchen auf und ab. Es soll'n auf dem Soldatengrab die schönsten Blumen blüh'n, und dicht umpflanzen will ich es mit jungem Fichtengrün. Ja, wisset, die ihr drunten schlaft, daß wir euch dankbar sind, und euer Grab soll heilig sein bei Kind und Kindeskind. _____________ Reinhold Braun in: „Kbg. Woche." *) Vaterländische Verlagsanstalt Wilhelm Köhler. Minden i. W. Preis 90 Pf. Swillus, Unser Ostpreußen. I. 4

9. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 136

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
136 Die Kaiserlichen Prinzen im Felde. Dem deutschen Kronprinzen. ist doch auch der Oskar. Wie macht er sich denn?" — Der junge Offizier: ,,£), ganz gut." — Der Reserveleutnant: „Der muß doch auch hier sein." — Der junge Offizier: „Jawohl, er steht vor Ihnen." — Unser Reserveleutnant bekam natürlich keinen kleinen Schreck und redete den Prinzen Oskar von Preußen, denn der war der junge Offizier, sogleich mit Kaiserliche Hoheit an. Prinz Joachim ist im Kampfe für sein Vaterland bereits verwundet worden. Darauf ist er und sein General Hindenburg gleich stolz. Daß auch der Herzog Ernst August von Braunschweig drauf und dran geht, sagte seiner Gemahlin, der Herzogin Viktoria Luise, ein Soldat auf drollige Weise. Als die Herzogin hörte, daß einer der Verwundeten ihren Gemahl im Felde gesehen habe, erkundigte sie sich danach, wie der Herzog denn ausgesehen hätte. Unerwartet kam von den Lippen des Soldaten die Antwort: „Sehr schmutzig — Königliche Hoheit!" Weil damals im Felde schlechtes Wetter war, kann man sich leicht erklären, wie der Soldat zu dieser Antwort gekommen ist. Herzog Ernst August pflanzte auch als Erster persönlich die deutsche Fahne in einem eroberten belgischen Fort (spr. for)*) auf. — Noch ein hübsches Erlebnis wird uns von einem Kaisersohne erzählt, dessen Name nicht genannt wird. Ein Sohn unseres Kaiserpaares fuhr bei dem Transport der Truppen nicht, wie der englische General French, im Salonwagen, sondern im Güterwagen, mitten zwischen seinen Soldaten, mit denen er sich auf das beste unterhielt. Daß unsere braven Streiter sich über die Gesellschaft ihres Kameraden „Königliche Hoheit" königlich gefreut haben, versteht sich von selbst. Sie nutzten diese Kameradschaft auch weidlich in harmloser Weise aus, denn so viele Ansichts- und Feldpostkarten dürfte der hohe Offizier und Hohenzollernprinz lange nicht unterschrieben haben. Nach Gustav Schlipköter, „Fürs teure Vaterland." Verlag Friedr. Burchard. Elberfeld-Sonnborn. 79. Dem deutschen Kronprinzen. Kurt von Nohrscheidt. 1. .Du hast so was im Auge und hast's im Angesicht, so was vom Alten Fritzen, das eigen zu uns spricht. 2. Um deine Stirne leuchtet ein Abglanz alten Ruhms, doch nein, es ist die Sonne des neuen Heldentums. 3. Dein' Herz ist kühn verwegen, dein Herz ist hochgemut. Hurra, du junger Degen! Hurra, du stürmend Blut! *) Fort — kleine Festung.

10. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 21

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Russische Greuel in Ostpreußen.________________________21 erweichte. Er öffnete bte ^erschlossene "-Lür und erlöste bte unglücklichen Bewohner von dem qualvollen Feuertobe. In Orteisburg baben bte Russen in einem Gebäube fünf Nervenkranke eingeschlossen und verbrannt, in Angerburg 13 Personen erschossen, barunter acht Männer, bte mit Stricken zusammengebunbm waren. Auf einem Gutchof bei Szittkehmen würde der alte Besitzer erschlagen. Der Feind nötigte die Wirtin, ihm Speisen und Getränke zu bringen. Als alles aufgezehrt war, mußte sie in einer Gasse, die von russischen Sotbaten mit aufgepflanztem Bajonett gebilbet worben war, Spießruten laufen. Dabei würde sie schwer verletzt. In Schillehrten im Kreise Pillkallen und in einem Dorfe des Kreises Stallupönen erschossen bte Russen eine Reche von Bewohnern, barunter Frauen und Ktnber, nach vorheriger Mißhanblung. Der Grunb hierzu war die unwahre Behauptung, daß aus dem Dorfe geschossen worben sei. In dem Kreisorte Heinrichswalbe mußten alle Einwohner vor einem russischen Rittmeister stunbenlang knieen. Darauf suchte er sich unter den Männern bte Jünglinge und Beamten heraus und ließ sie mit der Knute in grausamer Weise auspeitschen. Als die Russen in das Dorf Santoppen einzogen, fanb gerabc ein Begräbnis statt, zu welchem die Kirchenglocken läuteten. Sie behaupteten nun, es sei Sturm geläutet worben, und töteten daher 21 Bewohner. In Rabszen im Kreise Pillkallen zünbeten bte Russen fast alle Gebäube an, so daß im Augenblick beinahe das ganze Dorf in Flammen aufging. Auf bte unglücklichen Bewohner würde mit Hieb- und Stoßwaffen losgegangen. Getötet würden zwei Männer und acht Frauen. In Abschwangen im Kreise Preußisch-Eylau richteten bte Russen am 29. August 1914 unter den Einwohnern ein entsetzliches Blutbab an. An dem Tage sollen zwei beutsche Kürassiere auf ein russisches Auto geschossen haben, in dem sich zwei Offiziere befanben. Die Russen behaupteten jebocl), Zivilpersonen hätten solches getan. Daher töteten sie bte Hälfte der männlichen Einwohnerschaft über 15 Jahren, etwa 40 an der Zahl. Unter den unschulbigen Opfern 6 es an b sich auch ein 80 Jahre alter Mann. Herz-zerreißenb war der Jammer der Frauen und Ktnber, welche bte Greueltat mit ansehen mußten. Die anbere Hälfte der männlichen Dorfbewohner würde nur durch das unerschrockene Auftreten des Amtsvorstehers Graap, sowie durch bte Bitten und Tränen der Frauen und Ktnber vom sicheren Tode gerettet. Die von den Russen erschossenen Bewohner stnb in der Nähe einer tausenbjährtgen Eiche (Naturbenkmal) beerbigt, bte auf dem Kirchhofe in Abschwangen steht. Der Lanbrat des Kreises Labiau berichtete unter anberem folgenbes: „Soeben komme ich von der Fahrt in den Teil meines Kreises, den bte Russen heute geräumt haben. Gleich in dem ersten größeren Dorfe, Groß Baum, in dem ich den 85 jährigen Amtsvorsteher suche, ftnbe tch nur einen Hügel vor seiner Tür und ein Brettchen mit der Aufschrift:,Erschossen am 3. September? Er ist getötet worben, als er ein Mäbchen vor einem russischen Soldaten
   bis 10 von 312 weiter»  »»
312 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 312 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 101
1 261
2 3333
3 196
4 560
5 3846
6 109
7 5089
8 96
9 160
10 4218
11 778
12 902
13 107
14 1319
15 21
16 2950
17 49
18 70
19 528
20 484
21 186
22 77
23 1597
24 650
25 240
26 236
27 226
28 13070
29 60
30 763
31 244
32 82
33 312
34 916
35 392
36 4232
37 8243
38 381
39 338
40 220
41 80
42 357
43 2233
44 112
45 723
46 1102
47 702
48 1292
49 21

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 70
2 0
3 1
4 1
5 0
6 1
7 1
8 0
9 11
10 5
11 0
12 2
13 1
14 7
15 2
16 32
17 118
18 0
19 147
20 6
21 9
22 27
23 59
24 3
25 1
26 2
27 0
28 10
29 18
30 0
31 3
32 6
33 0
34 1
35 2
36 4
37 1
38 72
39 234
40 3
41 0
42 13
43 5
44 1
45 38
46 10
47 0
48 2
49 3
50 0
51 13
52 3
53 3
54 15
55 2
56 2
57 2
58 2
59 25
60 0
61 0
62 0
63 2
64 1
65 7
66 3
67 3
68 11
69 5
70 0
71 32
72 3
73 3
74 0
75 19
76 6
77 101
78 2
79 2
80 1
81 1
82 58
83 5
84 6
85 11
86 0
87 31
88 7
89 1
90 0
91 12
92 48
93 1
94 77
95 0
96 2
97 0
98 10
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 209
1 158
2 275
3 474
4 64
5 790
6 175
7 102
8 71
9 184
10 166
11 20
12 461
13 625
14 18
15 78
16 84
17 74
18 97
19 174
20 18
21 173
22 448
23 174
24 143
25 375
26 224
27 95
28 311
29 283
30 83
31 86
32 31
33 5851
34 170
35 399
36 27
37 48
38 86
39 699
40 126
41 1069
42 834
43 4078
44 132
45 21
46 311
47 99
48 112
49 546
50 2267
51 4146
52 493
53 35
54 374
55 156
56 203
57 35
58 250
59 5070
60 202
61 4696
62 591
63 56
64 2204
65 2498
66 45
67 66
68 77
69 146
70 42
71 314
72 493
73 96
74 143
75 295
76 27
77 71
78 26
79 72
80 69
81 7627
82 419
83 22
84 204
85 381
86 28
87 36
88 42
89 240
90 8
91 462
92 295
93 41
94 120
95 15
96 52
97 349
98 49
99 190
100 6994
101 16
102 1706
103 61
104 25
105 118
106 1711
107 61
108 165
109 23
110 698
111 9415
112 614
113 53
114 736
115 263
116 6019
117 59
118 100
119 33
120 3856
121 312
122 32
123 1410
124 439
125 652
126 64
127 699
128 37
129 183
130 33
131 880
132 159
133 150
134 31
135 51
136 1824
137 157
138 75
139 18
140 105
141 105
142 317
143 744
144 37
145 594
146 158
147 99
148 41
149 206
150 154
151 642
152 2330
153 8
154 798
155 966
156 558
157 1247
158 46
159 52
160 23
161 880
162 182
163 74
164 86
165 384
166 2041
167 647
168 401
169 498
170 183
171 175
172 460
173 1338
174 41
175 3105
176 47
177 1517
178 17
179 1526
180 21
181 426
182 313
183 5346
184 84
185 208
186 44
187 153
188 57
189 330
190 327
191 326
192 176
193 24
194 297
195 146
196 5079
197 46
198 50
199 409